Die Kleine Heidelberger Liederhandschrift:

(UB Heidelberg, cod. pal. germ. 357), entstanden um 1300 im Elsaß (Straßburg?), 45 Pergamentblätter in Kleinformat (Quart: 15,5 x 13,5); geschrieben in gotischer Minuskel, Hauptteil (fol. 1-39) von einer Hand, Nachträge (fol. 40-45) von 4. Händen.

Inhalt:


Der Hauptteil setzt sich aus 34 mit Autorennamen gekennzeichneten Abschnitten zusammen, allerdings sind von vier Autoren jeweils zwei Sammlungen unter leicht veränderter Namensform aufgeführt. Die Texte sind fortlaufend (ohne Spaltengliederung) eingetragen, Strophenanfänge sind durch Initialen (mit Farbwechsel: blau - rot) gekennzeichnet. Später wurden die Liedanfänge durch ein paragraphus-Zeichen (§) gekennzeichnet. Der Nachtrag enthält 60 Strophen ohne Namensangaben und Initialen. Teils können sie aufgrund anderer Quellen Dichtern zugeordnet werden; einige bleiben aber anonym. Die letzte Seite (fol. 45v) enthält eine jüngere, zersungene Strophe und Federproben der 4. Schreiberhand.

Provenienz:

Die Geschichte der Handschrift, und ihre Vorbesitzer, können nur mit zwei Daten festgelegt werden, über die Zeit dazwischen bzw. davor bleibt man im Unklaren:  Um 1558 ist sie im Besitz des Kurfürsten Ott-Heinrich: Er lässt einen neuen Einband anfertigen. 1387 befindet sich die Handschrift wahrscheinlich in Privatbesitz: erkennbar durch einen hand-schriftlichen Eintrag auf Blatt 44v mit Jahresangabe.